Einleitung

Bezeichnet verschiedene Beeinträchtigungen des Schlafes. Kommt Krankheitswert hinzu, wenn sie von den Betroffenen als krankhaft empfunden werden und Ursache körperlicher oder seelischer Beeinträchtigung sind. Auch Schlafsucht möglich. Krankhaft gesteigerte Schläfrigkeit am Tage hat oft organische Störung zur Ursache, v.A. schlafbezogene Atmungs- und Bewegungsstörungen.

Epidemiologie

Je nach Definition zwischen 4 und 35% der Bevölkerung. In der Praxis jedoch anzunehmen dass etwa 20-30% daran leiden. Bei etwa 15% bestehen dabei tagsüber Müdigkeit und allgemeine Leistungsunfähigkeit. 1/3 der Schlafstörungen durch psychiatrischen Formenkreis bedingt (z.B. Depression).

Symptome

Leitsymptom ist fehlende Erholsamkeit des Schlafes (verzögertes Einschlafen, gestörtes Durchschlafen und zu frühes Erwachen). In folge kann tagsüber mehr oder weniger intensive Schläfrigkeit auftreten die Wachheit und Aufmerksamkeit beeinträchtigt. Weitere typische Symptome sind Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Angst und andere allgemein mit Müdigkeit in Verbindung stehende Symptome (z.B. Leistungsknick, Wesensänderung). In Extremfällen Beeinträchtigung der sozialen und beruflichen Situation des Patienten. Erscheinungen müssen min. einen Monat lang an 3 Tagen pro Woche auftreten, um Krankheitswert zumessen zu können. Als schwer bezeichnet, wenn es tagsüber zu beeinträchtigter Leistungsfähigkeit und Befindlichkeit kommt.
Arten der Schlaflosigkeit:
Entscheidend ist die Frage, was den Schlaf davon abhält, erholsam zu sein. Besonders die Tiefschlaf-Phasen müssen ausreichend vorhanden sein (z.B. bei depressiven Patienten deutlich reduziert). Schlafstörungen ohne erkennbare Ursache werden als primär oder idiopathisch Bei primärer Insomnie kann keine konkrete Ursache gefunden werden. Bei der sekundären sind es Krankheiten oder Substanzen, die einen negativen Einfluss haben. Die Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus kann durch Fibromyalgie, Demenz, Persönlichkeits- und/oder Zwangsstörungen sowie die Einnahme von Medikamenten beeinflusst sein. Depressionen auch sehr häufig mit
Schlafstörungen verbunden. Auch Stress kann Nachtschlaf sehr beeinträchtigen. Weitere Ursachen: internistische, neurologische und psychiartische Krankheitsbilder wie Krampfader Leiden, Schilddrüsenüberfunktion, Reflux-Krankheit, Schmerzsyndrom, Psychose, Epilepsie, Demenz oder Parkinson)

Parasomnie

Behandelt während des Schlafes auftretende Phänomene, z.B. Albträume, Bettnässen, Schlafwandeln, Restless-Legs-Syndrom u.A.)

Therapie

Am Anfang steht die Anamnese, um zu Grunde liegende Krankheit zu erfahren. Weitere Klarheit durch spezielle Fragebögen. In manchen Fällen kommt ein Schlaftagebuch zum Einsatz. Basisuntersuchung im Schlaflabor: Polysomnographie; damit kann Schlaftiefe- und Störungen des Schlafes bestimmt werden. Dabei werden die elektrischen Aktivitäten des Gehirns (EEG) und Herz (Langzeit-EKG), Sauerstoff und Kohlendioxidgehalt des Blutes, die Körpertemperatur, Atembewegungen, Muskelspannung sowie Bewegungen der Augen oder Beine aufgezeichnet. Behandlung: Ursächliche Erkrankung fachgerecht zu behandeln. Zur Behandlung kommen in Deutschland ebenfalls Schlafmittel zum Einsatz, hauptsächlich aus der Gruppe der Benzodiazepine. Man versucht Nebenwirkungen möglichst zu vermeiden und Abhängigkeit zu verhindern.