Plötzlicher Herztod
Einleitung
Medizinischer Fachausdruck für plötzlich und unerwartet eingetretenen Tod mit kardialer Ursache. Tod meist Folge eines anhaltenden Kammerflimmerns oder anhaltender Kammertachykardie, die zu Herzstillstand führt.
Epidemiologie
Häufigste tödliche Manifestation von Herzerkrankungen. In Deutschland sterben jährlich 100.000-200.000 Menschen. Bei klinisch relevanter Herzerkrankung Risiko 6-10 fach erhöht, koronare Herzerkrankung erhöht Risiko 2-4 fach. Männer häufiger als Frauen, Mortalität mit Alter steigend. Risiko für Leistungssportler 2,5x höher (Sport nicht als Ursache sondern als Auslöser der Herzerkrankung).
Symptome
Bei jedem zweiten Symptome wie Brustschmerzen, Luftnot, Schwindel. Für das Auftreten braucht es i.d.R. drei Komponenten: Strukturelle Herzerkrankung, Vorübergehender Auslöser, Arrhythmie-Mechanismus.
Ursachen
Es kommt zu einer Herzrhythmusstörung, einer elektromechanischen Entkoppelung oder zu einer Asystolie („Ohne Herzkontraktion“)
Koronare Herzkrankheit (ca. 80% der Fälle):
15-50% handelt es sich um Erstmanifestation von KHK
Akuter Herzinfarkt
Chronische KHK
Nicht-ischiämische Kardiomyopathien (10-15% der Fälle):
Dilative Kardiomyopathie
Hypertrophe Kardiomyopathie
Seltene Ursachen (<5% der Fälle):
Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie
Long-QT-Syndrom
Brugada-Syndrom
Idiopathisches Herzflimmern
Aortenstenose
Koronaranomalien, Koronararterienembolien, Koronoarteritis, Koronarspasmen und
Muskelbrücken
Peripale Kardiomyopathie
Entzündliche u. infiltrative Erkrankungen des Herzens
Neuromuskuläre Erkrankungen
Therapie
Reanimationsmaßnahmen, Herzdruckmassage und Defibrilator
Prävention
Primäre Prävention durch optimale Therapie der zugrunde liegenden Herzerkrankung. Hauptsächlich revaskularisierende Maßnahmen wie Bypassoperationen oder Koronarangioplastie. Medikamente für Patienten mit schwer eingeschränkter Pump-Funktion (Amiodaron, Betablocker, Aldosteronantagonisten, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer) Implantierbarer Kardioverter-Defibrilator.