Einleitung

Hyperurikämie = Erhöhter Harnsäure-Spiegel im Blut, kann zu Gicht führen. Liegt definitionsgemäß vor, wenn die Serum-Harnsäure-Konzentration > oder = 6,5 mg/dl (387 mol/l). Kann zwischen primärer und sekundärer Hyperurikämie unterschieden werden. Primäre Hyperurikämie – auch als idiopathische oder familiäre Hyperurikämie. Ursache meist verminderte Harnsäure-Ausscheidung der Niere (etwa 99% der Fälle). Die Abgrenzung der Harnsäure-Produktion von einer verminderten Ausscheidung durch die Niere kann durch Bestimmung der Harnsäure-Clearance oder durch Harnsäure/Kreatinin-Quotienten erfolgen. Sekundäre Hyperurikämie – Folge einer anderen Erkrankung der medikamentöser Therapie. Ursache ebenfalls vermehrte Purin-Aufnahme durch Nahrung (u.A. Fleisch, Innereien) Weitere Ursachen: Steigerung der Harnsäure-Bildung aufgrund vermehrter Purin-Freisetzung durch vermehrten Zellumsatz bzw. Zellzerfall (Polycythaemia vera, chr. myeloische Leukämie, Tumor Behandlung mit Zytostatika); Steigerung der Harnsäure-Bildung aufgrund erhöhte Purinsynthese (Glykogenspeicherkrankheit Typ I); Steigerung der Harnsäure-Bildung aufgrund verminderten Abbaus im Purinstoffwechsel (HGPR Tase-Mangel); Verminderung der renalen Harnsäure-Ausscheidung (Bartter-Syndrom, Niereninsuffizienz, Ketoazidose, Diuretika, Alkoholismus).

Symptome

Hyperurikämie in den meisten Fällen asymptomatisch, kann sich aber in verschiedenen Formen manifestieren: akuter Gichtanfall, chronische Gicht mit Weichteil- oder Knochenatrophie, Nierenerkrankungen (Nierensteine, UratNephropathie).

Diagnose

Untersuchung der Blutwerte.

Therapie

Senkung des Harnsäure-Spiegels durch diätetische Maßnahmen (purinarme Kost). Alkohol sollte weggelassen werden oder nur in geringen Mengen, Übergewicht sollte normalisiert werden, tägliche Trinkmenge mindestens 2 Liter. Bei sehr hohen Harnsäure-Werten ( > 8,5 mg/dl), gehäuften Gicht-Fällen oder anderen Komplikationen sollte medikamentöse Behandlung durchgeführt werden. Dauertherapie: Behandlung mit Urikostatika oder Urikosurika oder Kombinationspräparat. Im akuten Gicht-Fall werden häufiger Steroide eingesetzt.